Die fehlende Wallström-Affaire

Werner Hager

Die rot-grüne Außenministerin Schwedens Margot Wallström beklagte vor einigen Wochen die Unterdrückung von Frauen in Saudi-Arabien und führte eine Reihe von Fällen aus, unter anderem das brutale Vorgehen gegen die Betreiber einer säkularen Webseite, die sich für das Recht auf freie Rede eingesetzt hatte. Der Blogger Raif Badawi wurde zu tausend Peitschenhieben, 10 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von etwa 194.000 € verurteilt. Möglicherweise ist er zudem wegen Abfalls vom Glauben mit der Todesstrafe bedroht.

Die Gegenreaktion auf Margot Wallström folgte dem Muster Rushies, den Dänischen Karrikaturen und Charlie Hebdo: Saudi-Arabien zog zusammen mit den Vereinigten Emiraten ihre Botschafter zurück und hörte auf, Geschäftsleuten Visa auszustellen. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit griff Schweden an, die „reichen und vielfältigen ethischen Standards“ zu repektieren und in „inakzeptabler Form in die inneren Angelegenheiten Saudi-Arabiens“ einzugreifen.

Bisher gibt es noch keine Wallström-Affaire. Schwedische, deutsche und andere europäische Waffenlieferungen bleiben wichtiger als Menschenrechte inklusive der Rechte der Frauen, für die sich die feministische schwedische Außenministerin einsetzte.

Quelle:
http://www.spectator.co.uk/features/9481542/swedens-feminist-foreign-minister-has-dared-to-tell-the-truth-about-saudi-arabia-what-happens-now-concerns-us-all/

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