Am Samstag, dem 9.4.16 führte die Landesarbeitsgemeinschaft Säkulare Grüne zusammen mit dem grünen Kreisverband Bottrop eine Veranstaltung mit dem Blogger Ahmed Nadir aus Bangladesh durch.
Ahmed Nadir lebt seit zwei Jahren als anerkannter Asylbewerber in Düsseldorf. 1988 wurde in Bangladesh der Islam Staatsreligion. Zehn Jahre später führte die Rückkehr von Afghanistan-Veteranen zu einer verstärkten Islamisierung des Landes, die von der Partei Jamaal al Islam getragen wird. 2001 und 2005 fanden Anschlagswellen insbesondere gegen Gerichtsgebäude statt, die mit Jamaal al Islam verknüpft waren. 2013 protestierten viele junge Menschen – per Internet organisiert und von Blogger*innen begleitet – gegen die Zustände im Land und forderten das Verbot der islamistischen Partei.
Am 15. Februar wurde der erste säkulare Blogger ermordet, islamistische Kundgebungen richteten sich gegen Säkulare und Atheist*innen. Die Regierung begann, Blogger*innen und andere säkulare Aktivist*innen.
Ahmed Nadir hatte 2013 die Demonstrationen in seinem Stadtviertel organisiert. Er besuchte im März die Cebit, seine Angehörigen warnten in eindringlich, nicht zurückzukehren, da massive Morddrohungen gegen ihn ausgestoßen. Er beschloss, Asyl zu beantragen. Seinem Asylantrag wurde stattgegeben.
Viele andere Blogger müssen sich aufgrund ihrer säkularen Einstellung verstecken und um ihr Leben und ihrer Angehörigen fürchten. Viele der Blogger sind bereits ermordet.
Deutschland sollte sich für diese aufgrund ihres Engagements auch für negative Religionsfreiheit verfolgten Menschen einsetzen. Nadir ist an der Gründung eines Netzwerks säkularer Exilant*innen beteiligt und auch an einer Parteigründung in Bangladesh, die Menschenrechte und säkulare Ziele durchsetzen möchte.
Nadir berichtete auch über seine Erfahrung im Flüchtlingsheim. Säkular eingestellte Menschen verbergen ihre Einstellung, um nicht Objekt von Aggression zu werden. Frauen, die kein Kopftuch tragen, bekommen einen Koran auf Bett gelegt. Dies weist auf die Notwendigkeit hin, auch im Umgang mit Flüchtlingen auf die Gewährleistung der individuellen (Religions-)Freiheit zu achten
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