weiterhin entsetzt

Als Säkulare Grüne in Nordrhein-Westfalen sind wir weiterhin entsetzt, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit der Antisemitismus-Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt. Der Hass auf Juden in Europa“ umgegangen ist.

Selbstverständlich ist es erfreulich, dass mittlerweile die ARD sowie ARTE (als ursprünglicher Auftraggeber) den Bericht zeigen werden.

Andererseits zeigt die Debatte über die Dokumentation, wie wichtig es wäre, den Kampf gegen JEDEN Antisemitismus aufzunehmen, anstatt zu versuchen, Filme hierzu „im Giftschrank“ verschwinden zu lassen.

Fakt ist, dass alter wie neuer Antisemitismus in vielen europäischen Ländern vermehrt öffentlich auftritt. Nicht nur im Land der Täter*innen (Deutschland) und nicht nur von „rechts“. Nicht nur der Antisemitismus eines Horst Mahlers, eines Wolfgang Gedeons (AfD) usf., sondern auch
islamischer und „linker“ bzw. „anti-imperialistischer“ sowie bürgerlicher Antisemitismus muss benannt und bekämpft werden.

Wir müssen hierzulande nicht jede bzw. jeden sog. „Israel-Kritiker*in“ vor Antisemitismus-Vorwürfen in Schutz nehmen, sondern genau hinsehen.

Dies sind wir nicht nur den Opfern der Shoah schuldig; unser Engagement muss vor allem den heute in Europa lebenden Jüd*innen sowie dem
Staat Israel und seinen Bewohner*innen gelten, die viel zu oft bedroht und angegriffen werden, nur aus einem Grund: Weil sie Jüd*innen sind.

Christoph Stolzenberger, Werner Hager

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