1. Sitzung der LAG mit Schwerpunkt Zukunft am 31. Januar 2021 online ab 11:00

hiermit möchten wir Euch zur 1. Sitzung der LAG Säkulare Grüne NRW
einladen. Die Sitzung findet am 31. Januar ab 11:00 in unserem
Jitsi-Raum https://konferenz.netzbegruenung.de/SaekulareNRW statt. Die
Corona-Krise zwingt uns, unsere Sitzungen noch einige Zeit länger
digital abzuhalten. Dies ist insofern nicht problematisch, als wir
dieses Jahr nicht wählen müssen. Insofern haben wir auf unserer
Jahreshauptversammlung viel Zeit für Inhalte.

Wir schlagen dieses Jahr den Schwerpunkt Zukunft vor; und damit auch,
eine Zukunftsorientierung in unser Grundverständnis zu übernehmen,
konkret den Begriff und das Politikverständnis des Progressivismus.

Wir nähern uns langsam der Erstellung eines Landtagswahlprogrammes für
die Wahl im Mai 2022. Für einen Politikwechsel brauchen wir eine Vision,
wie Gesellschaft so eingerichtet werden kann, dass sie auch zukünftige
Herausforderungen meistern kann. Mit den bestehenden Bildungssystemen,
Sozialsystemen und Gesundheitssystemen geht dies nicht. Es geht aber
auch nicht, solange es kein Grundvertrauen in die Zukunftsfähigkeit
gibt, in eine Praxis der Aufklärung, in eine rationale Gestaltung der
Institutionen und eine Bildung, bei der die jeweils nächste Generation
die vorherige übertrifft.

Gerade als Säkulare erleben wir aber die Infragestellung der
Säkularisierungsthese, eine Orientierung an Plurireligiösität und
Kommunitarismus, in dem die Orientierung am Individuum und seinen
Rechten und seiner Fähigkeit, das politische Gemeinwesen als Republik
zu gestalten, aufgegeben wird. Es ist aber gerade dieser verbreitete
Pessimismus, der den Nährboden für Formen alter und neuer
Irrationalismen schafft.

Gegen die Spaltung der Gesellschaft muss Integration gesetzt werden.
Spaltung ist hier aktuell auch eine digitale Spaltung, aber auch ein
immer größerer Abstand von technischer und gesellschaftlicher
Entwicklung. Der große Konflikt um das Säkulare ist, ob ethische Normen
ohne Rückgriff auf Metaphysisches entstehen können. Aktuell haben wir
es aber mit einer Skepsis zu tun, ob der Mensch überhaupt zu
vernünftigem Handeln fähig ist, fähig mit der Abstraktion der Moderne
umzugehen, fähig, einen Weltbezug herzustellen und sich sozialen und
natürlichen Phänomenen logisch zu nähern.

Nach der Corona-Krise wird alles auf den Prüfstand kommen müssen: Eine
Wirtschafts- und Finanzordnung, die den Umbau zu einer ökologischen
Transformation erlaubt, ein Bildungssystem, welches Menschen
hervorbringt, die mit einer digital verdoppelten Welt umgehen können
und im Zweifel auch ihre Tätigkeiten von zu Hause durchführen können,
Sozial- und Gesundheitssysteme, die auch mit unvorhergesehenen
Situationen umgehen können, und ein Staatsverständnis, welches nicht
wie im Neoliberalismus selbst rudimentäre Staatsfunktionen wie
Versorgung vernachlässigt oder Ewigkeits- und Daseinsaufgaben auslagert.

Tala & Werner

Vorschlag für eine Tagesordnung:

TOP 1: Begrüßung, Formalia [11:00-11:15]
TOP 2: Politische Situation 2021 [11:15-13:30]
[Mittagspause 13:30-14:00]
TOP 3: Anforderungen an Zukunft [14:00-16:00]
TOP 4: Jahresprogramm 2021 [16:30-17:00]
TOP 5: Finanzentscheidungen[17:00-17:15]
TOP 6: sonstige Anträge

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