Der Bundesweite Arbeitskreis Säkulare Grüne lädt alle interessierten Grünen Parteimitglieder zu einer offenen Diskussionsrunde:
„Islam“ Religion oder Kultur?
Samstag, 28. Juni 2014, 18 – 21 Uhr
agora: Hotel + Tagungsort, Tagungsraum 2
Bismarckallee 5, Münster
Mit
• Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Münster)
• Rabeya Müller (Islamwissenschaftlerin, stellv. Vorsitzende des Liberal Islamischen Bundes)
• Dr. Levent Teczan (Soziologe und Islamwissenschaftler)
• Filiz Demirel (Grüne Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft)
• Ali Ertan Toprak (Vorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland)
Impulsreferat Dr. Dr. Rahim Schmidt (MdL, RLP):
Europa geeint in Vielfalt?
Die Werte im Wandel der Zeit und Globalisierung!
Da die Raum-Kapazitäten begrenzt sind, bitten wir um Anmeldung unter sprecherinnen(ät)saekulare-gruene.de
V.i.S.d.P.: Mariana Pinzón Becht, Bahnhofstr. 49, 69115 Heidelberg
Kontakt: sprecherinnen (ät) saekulare-gruene.de
Ist die Institutionalisierung „des Islam“ im Staatskirchenrecht Integration oder Eingriff in die Religionsfreiheit?
Die Debatte um die Integration von Migrant*innen aus muslimisch geprägten Gesellschaften ist (auch bei den Grünen) zu einer „religionspolitischen“ Debatte geworden. Dadurch werden die Menschen aber auf eine vermeintlich homogene Identität – als „Muslime“ – reduziert. Dabei gibt es weder „den Islam“ noch eine einheitliche kulturelle Identität bei Menschen aus den Gebieten von Indonesien bis Pakistan über den Iran und die Türkei, Saudi-Arabien, Ägypten, Tunesien bis Marokko – Bosnien nicht zu vergessen.
Der Versuch, islamische Religionsgemeinschaften den christlichen Großkirchen gleichzustellen, soll die Lösung für viele „Integrationsprobleme“ sein. Wenn durch eine Institutionalisierung islamischer Religionsgemeinschaften „der Islam“ „gezähmt“ werden könnte und in Deutschland ausgebildete Imame als „Integrationslotsen“ fungieren könnten, könnte man „die Muslime“ besser integrieren, so die Überlegungen. Die meisten Probleme sind jedoch nicht auf die Religionszugehörigkeit, sondern auf sozio-ökonomische Faktoren zurückzuführen. Durch das Konstrukt der Islamkonferenz, wird der Fokus einseitig auf den Faktor „Religion“ gelegt, woraus sich die Frage ergibt, warum es dann keine Deutsche Hindu-, Buddhisten- oder Bahaj-Konferenz gibt.
Dieses Vorhaben wirft viele Fragen auf, allen voran die Frage nach den Kooperationspartnern des Staates, die zu einem Kampf um die Deutungshoheit über „den Islam“ in Deutschland führt. Welche Entwicklungen gibt es in diesem Diskurs? Welche Akteure bemühen sich um Deutungshoheit und wer wird gehört? Wer sind in Deutschland überhaupt „die Muslime“ und welche Ansichten vertreten sie?
Was könnten Lehrstühle für islamische Theologie und der islamische Religionsunterricht beitragen? Ist die Freiheit von Forschung und Lehre gefährdet durch die Mitwirkungsbefugnisse der konservativen Islamverbände? Soll es jetzt ein „nihil obstat“ von DITIB und Milli Görüs geben? Kann ein kritischer und liberaler Islamdiskurs unter diesen Bedingungen überhaupt stattfinden?
Sind die Pläne von Islamverbänden und Landesregierungen mit der grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit vereinbar oder befördern Verbände und Landesregierungen bestimmte Lesarten des Islam und grenzen andere aus?
Welche Gefährdung für unsere Gesellschaft geht von radikalen und fundamen talen Strömungen aus?
Mit diesen und ähnlichen Fragestellungen wird sich die Veranstaltung mit den Referent*innen aus der muslimischen/alevitischen Community beschäftigen.
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