Zum Soldatengottesdienst am 23. Januar, 11:00, auf der Kölner Domplatte
37 Soldatengottesdienste in Köln sind 37 zu viele. Die Säkularen Grünen setzen sich für die Abschaffung von Soldatengottesdiensten ein.
Die Säkularen Grünen setzen sich dafür ein, dass Militärseelsorge auf den Bereich der individuellen Religionsausübung beschränkt wird. Soweit hierzu Seelsorge geleistet werden muss, so sollten ggf. Aufwandsentschädigungen gezahlt werden, keinesfalls darf jedoch ein säkularer Staat, der sich als religionspolitisch neutral begreift, selbst SeelsorgerInnen finanzieren oder religiöse Symbolik in seine eigene einfließen lassen. Ansonsten verschmelzen Staat und Religion.
Der Soldatengottesdienst in Köln hingegen besitzt aufgrund von Größe und Inszenierung selbst militaristischen Charakter und ist damit für Grüne inakzeptabel. Wir begrüßen den gesellschaftlichen Widerstand Köln, der auch vielen ChristInnen und Christen getragen wird und wolle mit diesen ins Gespräch kommen.
Diese Inszenierung der Verbundenheit von Militarismus und Religion konterkarriert zudem das offizielle Soldatenbild. In diesem wird vertreten, Soldatinnen und Soldaten seien fähig, selbst
ethische Entscheidungen zu fällen und benötigten damit hierfür keine religiöse Betreuung. Immerhin ist dies die Begründung, warum SoldatInnen und Soldaten als „Bürger[Innen] in Uniform“ (Baudissin) in einer demokratischen Republik einen Platz haben sollen.
Als Säkulare Grüne erklären wir, dass Soldatinnen und Soldaten wie alle Menschen das Recht auf Religionsausübung besitzen. Dies ist ihr individuelles Recht, zu dem auch unter Kriegsbedingungen die
Möglichkeit eingeräumt werden muss.
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