Der 23. Dezember liegt zwischen der Wintersonnenwende und dem Neujahr. Ein guter Zeitpunkt für Säkulare, die in sich religiöse und nichtreligiöse Menschen vereinen.
Über eine Neugestaltung des Kalenders zu reden, steht nicht auf der Tagesordnung. Dazu hat sich der Gregorianische Kalender doch zu erfolgreich durchgesetzt und die gesamte Menschheit profitiert mittlerweile von einer einheitlichen Regelung.
Ein Jahr gibt es die Säkularen Grünen in NRW bereits. Trotz mehrerer Anläufe in den vergangenen Jahren und der historischen LAG „Trennung von Kirche und Staat“ in den 90ern entstanden die Säkularen Grünen im Rahmen der Bundesweiten Säkularis 2012, nachdem eine Reihe religionspolitischer Anträge auf Bundesdelegiertenkonferenzen aufschlugen und sich die bestehende religionspolitische Kommission als nicht arbeitend herausstellte.
Ein treibendes Moment war dabei die Beschneidungsdebatte, bei der viele den Kotau vor der religiös begründeten Aufwertung des Elternrechtes nicht mittrugen. Der große Überraschungserfolg war der Beschluss der Bundesdelegiertenkonferenz, dass zukünftig kirchliche Unternehmen, die nicht zumindestens zur Hälfte von der Kirche selbst finanziert werden, zukünftig nicht mehr den Ausnahmen im Betriebsverfassungsrecht unterliegen sollten.
Ein starker Impuls für die Gründung Säkularer Grüner NRW bildete die Behandlungsverweigerung einer katholischen Klinik in Köln, die viel Empörung bei uns, aber auch innerhalb der SPD hervorrief. In NRW gerieten wir in den Trubel um den Gezi-Park und freuen uns über die von NRW ausgegangene Solidarisierung mit der Bewegung in der Türkei.
Recht bald bemerkten wir, dass mit der Überarbeitung der NRW-Landesverfassung auch die Religionsverfassung des Landes potentiell in Frage stand. Hieran hängen bedeutende Themen wie Konfessionsschulen, also kirchlich betriebene staatliche bzw. kommunale Schulen, aber auch der immer noch christliche Charakter des Landes überhaupt. Wir vernetzten uns immer mehr mit anderen Gruppen wie dem IBKA, säkular eingestellten Gruppen in der SPD und insbesondere der Initiative „Kurze Beine, Kurze Wege“. Wir mischten uns neben dem Thema der Landesverfassung auch bei einem Papier der CDU zum Kirchlichen Arbeitsrecht, bei der Kirchenaustrittsgebühr und dem Fall Khorchide ein.
Wir organisierten mehrere Veranstaltungen und Vorträge, im Dezember zwei zum „Religionsverfassungrecht in Nordrhein-Westfalen“ und zum „Säkularen Europa“.
Auf dem Landesparteirat in Köln kam dann die erfreuliche Nachricht, dass sich der Landesverband NRW im Juni mit dem Verhältnis von Religion und Gesellschaft beschäftigen wird. Also: 2013 war für uns ein spannendes Jahr. Und 2014 wird noch mehr Bewegung in die gesellschaftliche Debatte kommen.
Über die Frage, welche Feiertage es geben soll, mögen wir streiten wollen, aber auch für uns sind die Tage zwischen den Jahren eine Verschnaufpause.
Die SprecherInnen
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