Die Republik der Grauen und Grünen Wölfe mit Danyal Casar am 18. November 2018 in Düsseldorf

ein Vortrag zu den ideologischen Konstellationen in der Türkei
Ist das Wesen des türkischen Staates vor allem auch ein repressives, wäre von ihm nicht viel verstanden, ihn einzig als Diktatur abzutun. Viel mehr trägt dessen Personifikation in der Führerfigur Recep Tayyip Erdoğan alle Züge eines faschistischen Agitators. Sind dessen Anordnungen und Dekrete auch tagtägliche Gängelungen eines jeden, der in der nationalen Einheit – Tek millet, tek bayrak, tek vatan, tek devlet („Eine im Glauben geeinte Nation, eine Flagge, ein Vaterland, ein Staat“) – nicht aufgeht, sind es viel mehr seine ständig gehaltenen Ansprachen, aus denen sich die Bösartigkeit der Demokratie der Märtyrer herausschälen lässt. Erdoğan, der seine eigene Biografie, als von der türkischen Bourgeoisie verächtlich gemachter Junge frommer Eltern aus İstanbul-Kasımpaşa zum „Freund des Volkes“, zum Drehpunkt seiner Agitation macht, argumentiert nicht, er versprachlicht die unbewussten Ressentiments, Ängste und Wünsche jener, die der Staat zum Material seiner Souveränität über den Einzelnen macht. Zu den ideologischen und historischen Konstellationen der Türkei Grüner und Graue Wölfe und der Frage, welche Funktion darin der Islam einnimmt, spricht Danyal Casar, Autor der sans phrase und des ça ira-Verlages, wo im Winter 2019 sein Buch „Die suspendierte Gattung“ veröffentlicht wird.
Am Sonntag, 18.11.2018 13:00 in der Grünen Landesgeschäftsstelle, Oststr. 41-43 in Düsseldorf.
Der Eintritt ist frei
Die Veranstaltung findet im Rahmen einer Sitzung der LAG Säkulare Grüne statt, die um 12:30 beginnt.
Die Veranstaltung ist offen. hiervon ausgenommen sind jedoch rassistische, nationalistische, faschistische, antiziganistische oder antisemitische Positionen, die in grünen Veranstaltungen keinen Platz finden dürfen. Die Veranstalter behalten sich vor, gegebenfalls Teilnehmer*innen von der Veranstaltung auszuschließen.

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